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Schlüsselkompetenz – Mut zur Lücke

Schlüsselkompetenz – Mut zur Lücke

Teil 6 meiner Artikelserie zum Thema: Quo vadis Führungskraft? Welche Schlüsselkompetenzen braucht eine Führungskraft heute, um mit allen beruflichen Herausforderungen erfolgreich umgehen zu können?

Schlüsselkompetenz – Mut zur Lücke

Die Arbeitsforschung stellt fest: Jeder fünfte Deutsche neigt zum Perfektionismus

Ich behaupte: Jeder von uns wird mehr oder weniger von dem inneren Wunsch getrieben, besser zu werden, einen hoffentlich hohen Grad von Perfektion im eigenen Leben zu erreichen. Wer erfolgreich in seinem Job ist, zu dem schaut man respektvoll und anerkennend auf. Wer perfekt agiert, macht keine Fehler und erntet so eine Menge Macht und Prestige. Wir wollen fit sein, möglichst gut aussehen und unseren Job richtig und fehlerfrei erledigen. Diese Geisteshaltung spiegelt sich in zahllosen Castingshows wider und scheint normprägend auch für unser Verhalten zu sein. Es scheint in uns ein Gen zu geben, das nach Perfektion und Vollendung strebt. Und das ist eigentlich auch ganz gut so. Denn wäre dies nicht der Fall, würden wir wohl immer noch in Höhlen leben und die Wände bunt anmalen oder in der Savanne auf Großwildjagd gehen. Der Mensch ist schlichtweg auf Fortschritt programmiert.

Doch das Leben als Führungskraft spielt sich bekanntlich immer zwischen Polaritäten ab. Und wo Licht ist, muss auch Schatten sein. Der Wunsch, perfekt sein zu wollen, ist nicht per se ohne Makel. Die Kehrseite der Medaille ist übertriebene Pedanterie, gesteigerter Kontrollzwang und eine übermäßige Angst vor Fehlern.

Das Streben nach Perfektion, nach der 100-prozentigen Lösung kann eine Menge Energie rauben und bedeutet nicht zwangsläufig größeren Lebenserfolg. Wer im Drang nach Perfektionismus und Kontrolle übertreibt, rutscht schnell in eine Paradoxie: Das Leben wird nicht sicherer, sondern angstbesetzter. Um nicht in die „Perfektheitsfalle“ zu tappen und viel Zeit zu Ärzten zu tragen, brauchen wir einen positiven Gegenwert, der sozusagen ausgleichend und ressourcenschonend wirkt. Dieser Gegenwert lässt sich in einem gesunden Pragmatismus finden.

Von Alfredo Pareto lernen, heißt: Mut zur Lücke oder weniger ist oft mehr

 Zum Glück vollzieht sich augenblicklich in der Unternehmenswelt vielerorts ein Paradigmenwechsel: weg vom übertriebenen Perfektionismus und hin zu einem entspannteren Pragmatismus. Die Hauptgründe lauten: Zunehmend wird erkannt, dass das Streben nach Perfektion erstens sehr ineffizient ist und zweitens sogar leicht zur Karrierefalle wird.

Für unseren Zusammenhang spielt Alfredo Pareto eine tragende Rolle. Der italienische Volkswirt und Soziologe machte vor rund 100 Jahren eine bahnbrechende Entdeckung. Er fand heraus, dass 20 Prozent der Italiener 80 Prozent des Volksvermögens besaßen. Daraus leitete er eine allgemeine Bankenempfehlung ab, die besagt, dass sich die Banken zu 80 Prozent um die kleine Gruppe der Reichen kümmern sollten und lediglich zu 20 Prozent ihre Energie auf die Betreuung der viel gößeren Gruppe der ärmeren Klientel verwenden sollten. Nur dieses ökonomische Verhalten führe zu maximalem wirtschaftlichen Gewinn.

Diese Kernbotschaft fassen wir heute in der 80/20-Regel zusammen, die auch als Pareto-Prinzip bezeichnet wird. Die Paretoformel konnte jedoch nur deshalb zu einer weltweiten Erfolgsgeschichte werden, weil diese Gesetzmäßigkeit nicht nur den Bankensektor betraf, sondern auch auf viele andere Sektoren Anwendung fand und auch heutzutage weiterhin findet. Pareto-Verteilungen prägen unser Arbeitsleben dramatisch. In aller Regel generieren Unternehmen 80 Prozent ihres Umsatzes mit 20 Prozent ihrer Kunden. Vor einigen Jahren entdeckten US-amerikanische Arbeitssoziologen in einer US- und europaweiten Studie, die die Effizienz in Firmen untersuchte, ebenfalls eine Pareto-Verteilung: In 20 Prozent der Arbeitszeit, so ihre Beobachtung, werden 80 Prozent der Ergebnisse erzielt. In vier Fünftel der Zeit wird demnach lediglich ein Fünftel des Gesamtoutputs generiert. Diese dramatische ökonomische Schieflage schreit förmlich nach einer Erklärung. Wie entsteht eigentlich ein solches Pareto-Phänomen?

Der Wunsch perfekt sein zu wollen, verhagelt uns die Bilanz

 Schlüsselkompetenz Mut zur Lücke

Egal, ob es sich um eine Projektplanung, die Produktion oder die Abwicklung von Arbeitsprozessen handelt. Stets ist es der letzte Schliff, für den unverhältnismäßig viel Aufwand und Energie betrieben wird. Der letzte Veredelungsschritt, die haarfeine Feinarbeit macht den Hauptgrund für die ungleiche Verteilung von Aufwand und Ertrag aus. Oft sind wir nur mit 120-prozentigen Lösungen zufrieden. Doch der Preis, den wir dafür zahlen, ist hoch. Hoher Kontrollaufwand, Korrekturgänge auf verschiedenen Ebenen sind zeit- und kostenintensiv. Das Erstaunlichste: Der Mehraufwand bringt in der Regel kaum Ertrag und erzeugt Wartezeiten bei Anschlussprozessen. Vor allem der Versuch – so die Forscher – , alle möglichen Fehler im Vorfeld zu vermeiden, sorgt für eine große Diskrepanz zwischen Aufwand und Ertrag. Kurzum: Der Wunsch, möglichst nur perfekte Ergebnisse abzuliefern, verhagelt uns oft die Bilanz. Es gibt also einen Umkehrpunkt, wo sich konstruktives Denken in Selbstsabotage verwandelt.

Dieses kontraproduktive Perfektionsstreben ist auch aus neurobiologischer Sicht eher eine Verhinderungsstrategie. Neueste Forschungsergebnisse der Hirnforschung besagen, dass unser Gehirn anderen Prinzipien folgt. Dazu ein Experiment: Neil J. Roese und Jeff R. Kuban von der Universität Illinois stellten 200 Studenten Mathematikaufgaben und maßen dabei deren Gehirnaktivität.

In einem ersten Durchgang hatten die Studenten 15 Minuten Zeit, die Aufgaben zu lösen, was als eine realistische Zeitvorgabe galt. In einem zweiten Durchgang, hatten sie nun 30 Minuten Zeit, wobei der Schwierigkeitsgrad das gleiche Niveau wie im ersten Durchgang hatte. Allerdings sollten die Studenten nun die volle Zeit nutzen, um eventuelle Fehler zu korrigieren. Das verblüffende Ergebnis: Die zur Verfügung gestellte Mehrzeit erbrachte kaum Ergebnisverbesserungen! Interessanterweise arbeitete das Gehirn der Studenten umso mehr, je länger sich diese mit einer Aufgabe beschäftigten. Ebenfalls bemerkenswert: Fast alle Studenten sagten hinterher, dass sie die Aufgaben im zweiten Durchgang schwerer fanden. Daraus zogen die Wissenschaftler den Schluss, dass Menschen Aufgaben als grundsätzlich umso schwieriger wahrnehmen, je länger sie sich mit ihnen beschäftigen. Offenbar ist das menschliche Gehirn nicht dafür programmiert, Dinge erschöpfend bis ins letzte Detail zu durchdringen. Evolutionär tickt unser Gehirn eher so, dass es Her-ausforderungen möglichst schnell erfolgreich bewältigen will, um zur nächsten Herausforderung wechseln zu können.

Übertriebener Perfektionismus kostet deutsche Unternehmen 135 Milliarden Euro

 Eine weitere Forschungsstudie belegt, wie teuer Perfektion werden kann.

Proudfoot, ein amerikanisches Consulting-Unternehmen berechnet alljährlich, was es die Unternehmen kostet, seine Arbeitsstrukturen möglichst perfekt auszurichten. Für Deutschland ergab sich: 26 Arbeitstage gehen pro Jahr und Mitarbeiter für jedes Unternehmen verloren. Redundanzen, also unnötige Doppelarbeiten und häufige Wartezeiten sind hier die signifikantesten Störgrößen. In Summe verbrennen deutsche Unternehmen Jahr für Jahr somit satte 135 Milliarden Euro. Alles in allem ist der Hang zur Übergenauigkeit eine hochtourig laufende Geldvernichtungs-maschine, die zig Milliarden Euro verbrennt.

Welche Schlüsse lassen sich nun daraus nutzbringend ziehen? Vor dem aufgezeigten Hintergrund wird nun eine positive Fehlerkultur immer wichtiger. Dafür sprechen drei Dinge: Erstens ist es wesentlich zielfördernder, wenn gemachte Fehler umgehend ausgebügelt werden, anstatt zu versuchen, alle erdenklichen Fehlerquellen im Vorfeld auszuschließen.

Zweitens bewahren uns Fehler vor zu viel Routine, provozieren uns zum Nachdenken und sind damit eine stetige Quelle der Verbesserung.

Drittens lässt sich eindrücklich belegen, dass angstfreie Mitarbeiter mehr leisten. Wer Angst hat, Fehler zu machen, also unter dem Damoklesschwert der Perfektion arbeitet, bringt im Durchschnitt bis zu 20 Prozent weniger Leistung. Darauf macht der Wirtschaftswissenschaftler Winfried Panse von der Fachhochschule Köln aufmerksam.

 Jeder fünfte Deutsche neigt zum Perfektionismus

 So weit, so gut. Doch wie lassen sich nun diese Erkenntnisse in den Alltag transformieren? Jeder von uns weiß, wie schwer es uns fallen kann, eine tiefergehende Verhaltensänderung nachhaltig auf unserer Festplatte zu implementieren. Viele Menschen neigen nun mal zum Perfektionismus und können dieses erlernte Verhalten auch nicht mal so eben wie einen getragenen Hut ablegen. Gelernt ist schließlich gelernt, und oft gleicht dieses Muster den Rillen einer Schallplatte, welches von der Nadel des Tonabnehmersystems – unser Verhalten -, abgespielt wird. Psychologische Schätzungen gehen davon aus, dass jeder fünfte Deutsche einen ausgeprägten Hang zum Perfektionismus hat. In einer Gallup-Umfrage von 2009 gab sogar jeder Dritte an, im Job Perfektionist zu sein. Dieser Hang zur Übergenauigkeit, ein nicht zu bremsender Verbesserer zu sein, kostet Kraft und eine Menge Nerven. Wo liegen die Ursachen dafür?

Die Grundmatrix unseres Gehirns wird in der ersten Lebensdekade entscheidend geprägt

Normalerweise prägen sich solche Verhaltensmuster in den ersten zehn Lebensjahren ein. Die Grundmatrix unseres Gehirns wird in der ersten Lebensdekade entscheidend geprägt. Das heißt konkret, ob jemand Perfektionist wird oder nicht, entscheidet sich in diesem frühen Zeitfenster der Menschwerdung. Und der Mensch lernt am Modell. Das, was die Eltern vorleben, hat also eine große Wahrscheinlichkeit auf Nachahmung. Schließlich wollen wir Akzeptanz und Liebe erfahren, übernehmen deshalb auch recht unreflektiert Wertmaßstäbe der Eltern und eifern diesen nach. So werden wir eher von unseren prägenden Vorbildern wahrgenommen und wertgeschätzt.

Diese meist von den Eltern unkritisch übernommenen Glaubenssätze führen in eine Abwärtsspirale von Leistung und Anerkennung. Meist läuft es auf Folgendes hinaus: Je perfektionistischer die Eltern, desto perfektionistischer wird auch das Kind. Das Leben spielt sich oft ganz banal ab und prägt uns doch so entscheidend. Treten die Eltern beispielsweise sehr perfektionistisch auf, loben ihr Kind nur für Einsen in der Schule und tadeln bereits bei einer Zwei, wird das Kind stets die Eins anpeilen und selber ein Gefühl des Ungenügens in sich tragen, wenn es „nur“ eine Zwei mit nach Hause bringt.

Sind die Eltern nur mit einem penibel aufgeräumten Kinderzimmer zufrieden und erteilen sie für ein im Großen und Ganzen ordentliches Zimmer bereits einen Rüffel oder quittieren sie den zweiten Platz beim Tennisturnier mit der Mahnung, dass das Kind künftig mehr trainieren muss, dann legt das Kind zwangsläufig die Erfolgslatte ganz nach oben.

Vier Persönlichkeitsmerkmale prägen unseren Perfektionismus

Für unseren Zusammenhang sind nun vier Eigenschaften von Interesse, die zusammen das Persönlichkeitskonstrukt Perfektionismus erst ausmachen: Organisiertheit, das Anlegen hoher persönlicher Standards, Leistungszweifel sowie eine hohe Fehlersensibilität und eine damit einhergehende Bewertungsangst. Treten letztere zwei Dispositionen verstärkt hervor, überwiegt der ungesunde Perfektionismus und bereitet uns eher Probleme. Hier dominieren nun also eher Zweifel und Angst, eine gefährliche Mischung, die zum Phänomen des getriebenen Perfektionisten führt. Wir sind nicht mehr Herr im eigenen Haus und geben zu viel Macht an den inneren Antreiber „Perfektionist“ ab. Sind diese beiden dunklen Eigenschaften des Persönlichkeitskonstrukts hingegen schwach ausgeprägt, sprechen Psychologen von einem funktionalen oder gesunden Perfektionismus.

Die gute Erkenntnis lautet: Da Perfektionismus ein durch Erfahrung erlerntes Verhaltensmuster ist, kann es auch wieder „verlernt“ werden bzw. durch ein neues Muster überschrieben werden. Was wir brauchen, ist also zuerst ein Musterbruch! Brechen Sie mit dem negativen Muster.

Die 3×7 Formel der Hirnforschung

An dieser Stelle greift nun wieder die Denkweise der Kraftfeldanalyse: Bewusstheit und Verantwortung. Eine emotional gesunde Selbstregulierung läuft nur über klare Verhaltensregeln. Wenn Sie z. B. das Meetingprotokoll verfasst haben, lesen Sie es nur noch zweimal durch, bevor Sie es Ihrem Chef vorlegen. Oder: Das Preisangebot rechnen Sie einmal nach und schicken es dann zeitnah dem Kunden. Zwei Dinge unterstützen Sie hierbei tatkräftig: Disziplin und Ausdauer. Das Dranbleiben ist entscheidend. Wem es auch nach dem dritten, vierten oder fünften Mal immer noch schwerfällt, eine Aufgabe als beendet anzusehen, sollte sich Folgendes klarmachen: Bevor ein neues Verhalten intuitiv in Fleisch und Blut übergeht, brauchen wir laut Neurobiologie bis zu 21 Versuche. Geben Sie sich am Anfang mehr Kredit und befolgen Sie diese „3 x 7 Formel“.

Erinnern Sie sich daran, wie schwer es Ihnen anfangs gefallen ist, das Autofahren zu erlernen? Kuppeln, Schalten, Gas geben, komplexe mehrdimensionale motorische Abläufe, die Sie heute fließend beherrschen, mussten einst mühselig eingeübt werden. Wer aber Geduld mitbringt, der wird auch belohnt. Oder glauben Sie etwa ernsthaft, beim einmaligen Besuch eines Fitnessstudios hinterher wie Arnold Schwarzennegger herauszukommen? Machen Sie die Erfahrung, dass gut oft gut genug ist, dass es nicht immer perfekt sein muss und schauen Sie über unbedeutende Schönheitsflecken immer öfter hinweg. Das entspannt und fördert die Einsicht, dass ein kleiner Fehler nicht das ganz Große verdirbt. Öffnen Sie ihr „körpereigenes Kokainschränkchen“, indem Sie viel häufiger jenen Zustand erreichen, den die Stressforschung als Flow bezeichnet – eine Art Rauschzustand, der sich dann einstellt, wenn eine anspruchsvolle Aufgabe erfolgreich zu Ende gebracht wird. Dann werden nämlich Noradenalin und Serotonin ausgeschüttet, Glückshormone, für die Sie selber sorgen können. Das ist eine erfolgreiche emotionale Zustandssteuerung, die eine Spirale aus Lust und Leistung zum Drehen bringt.

Vielleicht mögen Sie an dieser Stelle einwenden, dass es ohne jenen Drang zum Perfektionismus keine guten Karrierechancen gäbe – doch weit gefehlt. Eine aktuelle IBM-Studie räumt auch mit diesem Klischee auf. Nach dieser Studie ist Präsenz, nicht Perfektion der entscheidende Karrieretreiber. Nach Meinung der 1.000 befragten deutschen Beschäftigten hängt der berufliche Aufstieg lediglich zu zehn Prozent von der Qualität der eigenen Arbeit ab. Viel schwerer wiegen dagegen der Bekanntheitsgrad im Unternehmen (60 Prozent) und eine souveräne Ausstrahlung (30 Prozent).

Und hier greift eben genau jene Pareto-Denkweise. Derjenige, der eine Aufgabe inhaltlich nicht loslassen kann, läuft Gefahr, sich im Dickicht der Details zu verlieren. Er kommt nicht weg vom Schreibtisch und hat folglich auch kaum Ressourcen, um im Plausch mit den Kollegen und Vorgesetzen an seinem sozialen Netzwerk zu basteln. Das ist aber oft das Sprungbrett zum Erfolg. Nur wer ausreichend Zeitreserven einplant – eben genau nach der Pareto-Verteilung! – dem bleibt Zeit, im entscheidenden Augenblick Präsens zu zeigen. Und zwar dann, wenn es wirklich darauf ankommt, z. B. bei Sondereinsätzen.

Das Wie ist oft entscheidender als das Was!

Ein Kollege ist ausgefallen, das Projekt droht zu kippen, der Chef braucht dringend Unterstützung. Wenn Sie jetzt einspringen, tun Sie mehr für Ihr berufliches Fortkommen, als wenn Sie stets zwar perfekte Arbeit abgeben, dies jedoch zur Gewohnheit geworden ist und Sie damit auch keine besondere Beachtung mehr ernten. Können Sie jedoch flexibel genug reagieren, um den Brandherd zu löschen, sind das die wahren Big Points, die Sie wirklich weiterbringen.

Denken Sie daran: Das Wie ist oft entscheidender als das Was. Dass Sie Ihre Arbeit korrekt und gut machen, setzt der Chef stillschweigend voraus. Aber wie flexibel und angemessen Sie auf Unvorhersehbares reagieren, macht das entscheidende Mehr aus. Nutzen Sie vor allem die informellen Räume in Ihrem Wirkungskreis, also all jene Kontaktplattformen, die sich jenseits Ihres Schreibtisches abspielen. Hier lernen Sie bis zu 80 Prozent. An Ihrem Schreibtisch verbleiben also nur noch 20 Prozent Wirkkraft. Das macht einen Unterschied, oder?

Wenn wir schon beim „Wie“ sind: Ihre Strahlkraft steigt in dem Maße, in dem Sie souveräner wirken. Souveräner wirken jedoch in der Regel weniger perfektionistisch agierende Menschen, weil sie grundsätzlich gelassener wirken. Rechnen Sie damit, dass hin und wieder etwas schiefgeht, dann bringen auch Fehler Sie nicht aus der Ruhe. Wer hingegen stets versucht, alle möglichen Fehler im Vorfeld zu vermeiden, es also mal wieder perfekt zu machen, überfordert nicht nur sich selbst, sondern wirkt auch auf andere schneller überfordert. Und nicht zuletzt kann eine solche überhöhte Erwartungshaltung auch andere leichter unter Druck setzen.

Und noch etwas kann den gewissen kleinen und entscheidenden Unterschied ausmachen. Selektieren Sie bewusster. Wenn Sie Karriere machen wollen, dann sollten Sie sich nicht jeden noch so unwichtigen Termin und Arbeitsschritt aufschreiben und alles penibel abarbeiten. Verzichten Sie auch bei Ihrer Zeitplanung auf Perfektion und plädieren Sie lieber für einen gesunden Mut zur Lücke. Notieren Sie sich nur die wichtigsten Termine, das, was Sie vergessen, ist im Moment auch nicht wirklich wichtig. Auf diese Weise verschaffen Sie sich Zeit und gedankliche Freiräume, um das große Ganze nicht aus den Augen zu verlieren. So haben Sie Ressourcen frei, um Entwicklungen vorauszudenken, Strategien zu entwerfen, tatkräftig zu führen und damit einen in Summe wirklich „perfekten Job“ zu machen!

Es grüßt Sie herzlich,

Achim Neubarth

 

 

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